16.03.2018

Reden wir über Geld!

Pressekontakt: Ruth Eising | +49.(0)228.25987582 | +49.(0)160.1564308 | r.eising@re-book.de

"Reden wir über Geld!" war der Titel einer Podiumsdiskussion, an deren Vorbereitung wir im Auftrag der Kunststiftung NRW mitwirken durften. Die Diskussion fand am 15.03. um 14:00 Uhr im Rahmen der von Nils Kahlefendt für die Leipziger Buchmesse betreuten bücher.macher-Reihe statt, die nun schon seit einigen Jahren Themen, über die die Branche diskutiert, aufs ihr Podium bringt.

Ist Verlegen eine Kunst? (Sabine van Endert, boersenblatt.net, 16.03.18)

Förderung für unabhängige Verlage: Österreich macht es vor, Anna Jung und Daniel Beskos im Gespräch mit Joachim Scholl (Deutschlandfunk Kultur, Lesart, 23.03.18)

"In Leipzig wurde über Fördergelder für Verlage diskutiert. Diese fordert, nach dem Vorbild der Filmbranche, die Düsseldorfer Erklärung. Halb ernst schlug Dani Landolf vom Schweizer Verlegerband vor: Kleinverlage, die Autoren aufbauten und an große Häuser verlören, könnten doch künftig eine Ausbildungsprämie kassieren, ein bisschen wie bei den Fußballvereinen. Als Finanzquelle ein Volltreffer!" (Marc Reichwein, Die literarische Welt)

bücher.macher 2018 drehte sich um die Frage, ob und unter welchen Bedingungen eine Förderung unabhängiger Verlage möglich ist. Die Diskussion zwischen Isabel Pfeifer-Poensgen (Kulturministerin NRW), Michael Naumann (Barenboim-Said Akademie), Dani Landolf (Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband), Daniel Beskos (Mairisch Verlag) und Anna Jung (Jung & Jung Verlag) moderierte Thomas Böhm.

Den Anstoß für das Podium lieferte die Düsseldorfer Erklärung, die im Rahmen einer Arbeitstagung der Kunststiftung NRW von mehr als 60 unabhängigen Verlegerinnen und Verleger als Erstunterzeichner verabschiedet wurde und der sich inzwischen weitere unabhängige Verlage angeschlossen haben. Ohne jegliche Art von Förderung sehen die Unterzeichner ihre Arbeit als Verleger akut bedroht.

Das Ergebnis der Diskussion kann man in mancher Hinsicht zunächst, denn kaum jemand wollte die Bedeutung der Arbeit unabhängiger Verlage für das literarische Leben in Deutschland in Frage stellen. Andererseits halten weder Michael Naumann, als ehemaliger Staatsminster für Kultur und Medien, noch Isabel Pfeiffer-Poensgen eine staatliche Förderung von Verlagen für geboten. Da sich ihre Haltung auf eher grundsätzliche Überlegungen stützt und weder die aktuelle Entwicklung des Buchmarktes noch die konkreten Nöte der Verlage berücksichtigt, bieten sich auch nach dieser Diskussion für die Verlage gute Ansatzpunkte, für eine neue, den sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen angemessene kulturpolitische Bewertung ihres Tuns zu werben.

Die Podiumsdiskussion zum Nachhören (Audiofile, MP3, ca. 120 Minuten, 1 MB)