04.04.2022

Neu: Trimaran Nr. 3 ist da!

Pressekontakt: Ruth Eising | +49.(0)228.25987582 | +49.(0)160.1564308 | r.eising@re-book.de

Trimaran ist ein anspruchsvoll gestaltetes Lyrikmagazin und aufregende Übersetzungswerkstatt zugleich: Auch in der dritten Ausgabe entstehen im wechselseitigen Übertragungsprozess zwischen Gedichten und Dichtenden Annäherungen, Transformationen, poetische Dialoge und kreative Funkenflüge.

Mehrsprachigkeit und mehrsprachige Poetiken bilden einen Schwerpunkt dieses Trimaran, was bereits die Auswahl der im Zentrum stehenden Dichterinnen und Dichter erkennen lässt: José F. A. Oliver aus dem Schwarzwaldörtchen Hausach trifft auf Maud Vanhauwaert aus Antwerpen, die Lyrikerin und Theaterautorin Özlem Özgül Dündar, die auch aus dem Türkischen übersetzt, auf den polyglott schreibenden niederländischen Dichter Dean Bowen.
Im Magazinteil diskutieren Catharina Blaauwendraad und Annelie David anhand ihrer eigenen Dichtungen darüber, was es bedeutet, in fremden Sprachen zu schreiben. Kila van der Starre geht der Frage nach, ob es überhaupt mehrsprachige Poesie im öffentlichen Raum gibt und was deren Funktion sein könnte. Stefan Hertmans reflektiert das "Broken German" Paul Celans und antwortet auf dessen Werk mit eigenen Gedichten. Und Maud Vanhauwaert und José F. A. Oliver wagen sich in einem kollaborativen Text an ein mehrsprachiges Pas de deux.
In Interviews, Lyrikempfehlungen und Essays wirft der Trimaran darüber hinaus Schlaglichter auf die Poesieszenen in Flandern, Deutschland und den Niederlanden. In dieser Ausgabe begleiten wir beispielsweise fotografisch den Dichter Maarten Inghels bei seinen poetischen Flusserkundungen in Belgien und werfen mit Alexandru Bulucz einen eigenen, überraschenden Blick auf die deutschsprachige Gegenwartslyrik.

Die im Zentrum stehenden Dichterinnen und Dichter:

Dean Bowen (1984) ist Lyriker, Performer und Psychonaut. Er beschäftigt sich mit der Dynamik der Patchwork-Identitäten und ihrer politischen und gesellschaftlichen Positionierung. Bowen gewann den ersten Van Dale SPOKEN Award in der Sparte Poesie und sein Debütband Bokman / Bockmann (Jurgen Maas 2018) wurde für den C.-Buddingh-Preis nominiert und stand auf der Longlist des Großen Poesiepreises. 2020 erschien Ik vond geen spoken in Achtmaal / Ich habe in Achtmaal keine Geister gefunden (Jurgen Maas).

Annelie David (1959), geboren in Köln, studierte Tanz und Choreografie in Amsterdam und schloss das Studium mit einem Master of Theatre ab. Nach 2003 ist sie verstärkt aktiv als Dichterin und wird mit dem Dunya-Poesiepreis ausgezeichnet. Sie schreibt Essays und übersetzt deutschsprachige Poesie ins Niederländische. 2013 erscheint ihr Debütband Machandel. Die Kritik lobt die persönliche und emotionale Energie ihrer Texte. Ihr letzter Gedichtband schokbos / Walderschütterung wurde für den Großen Poesiepreis nominiert. Für Trimaran #01 übersetzten Annelie David und Esther Kinsky gegenseitig Gedichte.

Özlem Özgül Dündar (1983), geboren in Solingen, schreibt Lyrik, Prosa, szenische Texte, Essays, performt mit ihren Kollektiven Kanak Attak Leipzig sowie dem Ministerium für Mitgefühl und ist als Herausgeberin sowie als Übersetzerin tätig. Für ihr Stück Jardin d’Istanbul wurde sie 2015 mit dem Retzhofer Dramapreis ausgezeichnet. Sie erhielt den Kelag-Preis in Klagenfurt und das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium 2018. Das Hörspiel türken, feuer wurde von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Jahres 2020 gewählt. Ihr Gedichtband gedanken zerren (2018) erschien im Elif Verlag.

José F. A. Oliver (1961), andalusischer Herkunft, wurde in Hausach im Schwarzwald geboren, wo der Lyriker, Essayist und Übersetzer lebt. Er hatte bislang mehrere Poetik-Dozenturen inne und sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln 2021. Er übersetzt aus dem Spanischen ins Deutsche, aus dem Deutschen ins Spanische und aus dem Englischen: unter anderem Federico García Lorca, Vicente Alexeindre, Juan Ramón Jiménez, Joachim Sartorius, Raphael Urweider, Anja Utler, Albert Ostermeier und Ilija Trojanow. 2018 erschien der Gedichtband wundgewähr (Matthes & Seitz) und 2020 gemeinsam mit Mikael Vogel Zum Bleiben, wie zum Wandern – Hölderlin, theurer Freund. 20 Gedichte und ein verzweifeltes Lied (Schiler & Mücke).

Maud Vanhauwaert (1984) wurde in Veurne geboren und lebt als Lyrikerin und Performerin in Antwerpen. Für ihr Lyrikdebüt Ik ben mogelijk / Ich bin möglich (Querido 2011) wurde sie mit dem Vrouw-Debütpreis ausgezeichnet, für ihren Gedichtband Wij zijn evenwijdig / Wir sind Parallelen (Querido 2014) erhielt sie den Hugues-C.-Pernath-Preis sowie den Publikumspreis des Herman-De-Coninck-Wettbewerbs. In ihrem Werk sucht sie nach spielerischen theatralen Formen, um Poesie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Sie trat im In- und Ausland auf, im Radio sowie im Fernsehen, in Opernhäusern und in Schafställen. Sie wurde zur Ehrenbürgerin der Stadt Veurne ernannt. 2018–2019 war sie Stadtdichterin von Antwerpen. Im Mai 2020 erschien beim Verlag Das Mag das Buch Het stad in mij / Die Stadt in mir, in dem sie ihre Versuche dokumentiert, Lyrik vom Papier loszulösen.