13.02.2022

"Das sind meine modernen Frauen." Tausche Monet gegen Modersohn-Becker

20. Februar bis 4. September 2022, Arp Museum Bahnhof Rolandseck

Pressekontakt: Ruth Eising | +49.(0)228.25987582 | +49.(0)160.1564308 | r.eising@re-book.de

Paula Modersohn-Becker steht am Wendepunkt zwischen zwei Jahrhunderten. Wie unter einem Brennglas lassen sich an ihrem Beispiel bahnbrechende Veränderungen in der Gesellschaft und Kunst um 1900 beobachten. Im Spannungsfeld zwischen rückwärtsgewandter historistischer Gründerzeit und abstrahierender Moderne findet sie sich als Künstlerin.

Ihren Weg als Malerin und selbstbestimmte Frau geht Paula Modersohn-Becker entschlossen 'geradeaus malend' und unbeirrt  – entgegen den Rollenklischees ihrer Zeit. Ihren unverwechselbaren Stil entwickelt sie im engen Austausch mit den Altmeistern von Gotik bis Barock und im Dialog mit ihren spätimpressionistischen Zeitgenossen. Die Ausstellung demonstriert dies am Beispiel zweiter bedeutender privater Sammlungen – der im Arp Museum beheimateten von Gustav Rau und der Bremer Sammlung von Ludwig Roselius.

In Kooperation mit UNICEF Deutschland und den Museen Böttcherstraße/Paula Modersohn-Becker Museum.

Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Hans-Arp-Allee 1
53424 Remagen
https://arpmuseum.org/


Heute kennt man die Künstlerin Paula Modersohn-Becker als eine der wichtigsten Maler*innen der klassischen Moderne in Deutschland. Diesen Stellenwert hatte sie zu Lebzeiten nicht. Inspiriert wurde sie von anderen Maler*innen, unter anderem von Maurice Denis, Paul Cézanne und Lucas Cranach. Dennoch entwickelte sie eine ganz eigene Formensprache, welcher sie entgegen aller Kritik immer treu blieb. Dies macht sie zu einer wegweisenden Akteurin der modernen Kunst und zu einem Vorbild für alle.

"Auch wenn es im heutigen Ausstellungsbetrieb für Künstlerinnen immer noch herausfordernd ist, sich durchzusetzen, so hatten es Wegweiserinnen in früheren Zeiten ungleich schwerer. Ein Beispiel dafür ist die 1907 jung verstorbene Malerin Paula Modersohn-Becker.",erklärt die Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz Katharina Binz. "Erst heute sehen wir, wie weit voraus Paula Modersohn-Becker ihrer Zeit war."

"Modersohn-Becker strebte nach der großen Einfachheit der Form. Kritik und Unverständnis an ihrem Werk hinderten sie nicht, ihren eingeschlagenen Weg unbeirrt weiterzuverfolgen.«, stellt auch die Ausstellungskuratorin Dr. Susanne Blöcker fest. »Sie nahm sich die Natur als Vorbild und erkundete in ihrer Malerei lebenslang die natürlichen Landschaften des Körpers. Sie waren für sie Teil der Natur wie die Birken von Worpswede, mit denen sie sie verglich, mal kraftvoll zeichnerisch, mal in satten Farben festgehalten.", fügt Dr. Susanne Blöcker hinzu.

"Am Wendepunkt zur Moderne schulte Modersohn-Becker ihr Auge an den Altmeistern von Gotik bis Barock, besonders aber durch das Aktstudium. In der norddeutschen Künstlerkolonie Worpswede wandte sie sich der Natur in Form von Landschaften, wie auch der Natürlichkeit des menschlichen Körpers in lebensgroßen Akten zu.", stellt die Kommissarische Leiterin des Arp Museums Bahnhof Rolandseck, Petra Spielmann, heraus. "Diese Schwerpunkte werden in der Ausstellung »Das sind meine modernen Frauen. Tausche Monet gegen Modersohn-Becker« aufgegriffen. Möglich ist dies durch unsere Kooperation mit den Museen Böttcherstraße in Bremen, die nicht nur Modersohn-Beckers Werke zur Ausstellung beitragen, sondern auch Meisterwerke von Cranach, Riemenschneider und Hoetger."