19.04.2021
Alexander Moritz Frey, Solneman der Unsichtbare
Mit einem Vorwort von Sibylle Lewitscharoff
Schon zu Lebzeiten wurde Alexander Moritz Frey in höchsten Tönen von Kollegen wie Thomas Mann und Kurt Tucholsky gelobt. Sie sahen in seinem Roman Solneman mehr als nur eine Parodie auf das Kaiserreich. Die Eleganz seiner Sprache, seine feine Ironie und sein Erfindungsreichtum zeigen, dass man ihn zu den zu Unrecht vergessenen Autoren zählen muss.
Solneman, ein geheimnisvoller Fremder, erscheint in einer deutschen Großstadt und erwirbt den dortigen Stadtpark für den ungeheuren Betrag von 150 Millionen Mark. Um das Areal herum errichtet er eine dreißig Meter hohe Mauer, denn der Sonderling pocht auf absolute Anonymität und Wahrung seiner Privatsphäre. Das freilich ertragen die Bürger nicht: Märchenhaft der Reichtum, gepaart mit der Verweigerung von Gemeinschaft, rückt den Abgeschiedenen in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Immer bizarrer geraten die Versuche neugieriger Städter und bornierter Vertreter der Obrigkeit, das Geheimnis um den rätselhaften Eremiten im Park zu lüften, bis dieser dem Treiben auf seine Weise ein Ende setzt.
Solneman der Unsichtbare erscheint am 12. Mai im 2021 Elsinor Verlag in einer Neuausgabe, die sich an der Erstausgabe aus dem Jahr 1914 orientiert. Das Vorwort schrieb Sibylle Lewitscharoff, die seit vielen Jahren zu den Verehrerinnen des Autors gehört.
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Alexander Moritz Frey
Solneman der Unsichtbare
Roman
Vorwort von Sibylle Lewitscharoff
Hardcover mit Fadenheft ung | 200 Seiten | 14 x 22 cm
€ 22,00 [D]
Elsinor Verlag, Coesfeld 2021
ISBN 978-3-942788-54-0
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Alexander Moritz Frey, geboren 1881 in München, gestorben 1957 in Zürich. Nach Jura- und Philosophiestudium lebt er als freier Schriftsteller in München; im Ersten Weltkrieg wird Frey Sanitäter an der Westfront – im gleichen Regiment wie Adolf Hitler, den er enger kennenlernt, als ihm lieb ist. Da Frey als überzeugter Pazifist später alle Angebote der Nationalsozialisten zurückweist, muss er 1933 fliehen, zunächst nach Österreich, 1938 in die Schweiz; verbittert über den fortbestehenden Einfluss einstiger Anhänger der NS-Ideologie, kehrt er nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr nach Deutschland zurück. – Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zählte Alexander Moritz Frey, der sich unter anderem im Genre der phantastischen Literatur und als glänzender Satiriker einen Namen machte, zur Riege der bedeutenden jungen Autoren – hoch geschätzt u. a. von Heinrich und Thomas Mann. Exil und Zweiter Weltkrieg setzten dieser Laufbahn ein Ende.